Remontedepot

1898 wurde für das XIII. Königlich Württembergische Armee-Korps das Remontedepot in Breithülen eingerichtet, das die Aufgabe hatte, junge Pferde fürs Militär auszubilden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Depot aufgelöst.

Die Reichswehr hatte nicht mehr genügend Pferde. Daraufhin pachtete die Stadtverwaltung Stuttgart die Stallungen und gründete ein landwirtschaftliches Mustergut. Der evangelische Jugendverein Stuttgart eröffnete 1925 in einigen Gebäuden ein Jugenderholungsheim mit 75 Betten. Zudem mietete der Ennabeurer Pfarrer Josef Kulmus Anfang der 1930er-Jahre die ehemalige Kommandantenvilla und gründete den Verein „Heim Breithülen“, der Jugendlichen preiswerte Ferien ermöglichte.

Von 1935 an herrschte wieder militärisches Leben auf dem Gelände. Das Oberkommando des Heeres erweckte das ehemalige Remontedepot, das jetzt Remonteamt hieß, abermals zum Leben. Die Leitung wurde Oberst Harry von Müller übertragen. Zeitweise bildeten er und seine 24 Mitarbeiter bis zu 400 Pferde pro Jahr aus.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten alle Remontewärter an die Front. Ihre Arbeit erledigten von nun an verwundete Soldaten. Danach kamen immer weniger Pferde, dafür mehr Soldaten nach Breithülen, die im Neuen und im Alten Lager in Münsingen sowie im Lager Feldstetten keinen Platz mehr fanden.

Mit dem Einmarsch der Amerikaner im April 1945 endete die Geschichte des Remontedepots. Zwischen 1946 und 1960 standen wieder Tiere in den Stallungen. In erster Linie Schweine und Kühe, die zu einem landwirtschaftlichen Betrieb gehörten.



Vorstände

1898 bis 1899: Oberrossarzt Alois Huber
1899 bis 1903: Major Christian von Pentz
1904 bis 1916: Oberstleutnant von Luithlen
1916 bis 1918: Major Gustav Picht
1918 bis 1921: Major Bruno Freiherr von König

Leiter Remonteamt

1935 bis 1945: Oberst Harry von Müller