Militärhistorische Wanderkarte Altes Lager
Eine militärhistorische Freizeit- und Wanderkarte über den einstigen Truppenübungsplatz gibt es bereits. Da lag es nahe, im gleichen Stil eine Gebäude- und Straßenkarte über die einstige Soldatensiedlung Altes Lager zu erstellen. Autor Joachim Lenk, der schon Bücher über den Schießplatz („Letzter Appell in Schwäbisch Sibirien“) und das Alte Lager („Baracken, Bataillone und Bâtiments“) schrieb, hat mit dem Wiedemann Verlag Münsingen einen entsprechenden Faltplan herausgebracht. Heute stehen auf dem rund 72 Hektar großen Gelände noch 150 Gebäude.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Truppenunterkunft gebaut, um den Männern des XIII. Königlich Württembergischen Armeekorps nach getaner Feldausbildung auf dem Schießplatz ein Dach über dem Kopf zu bieten. Davon profitierten in der Folgezeit weitere Soldaten verschiedener Armeen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konfiszierte die französische Armee die militärische Liegenschaft. 1992 wurde die Bundeswehr neuer Eigentümer, die das Alte Lager bis Ende 2005 nutzte. Zehn Jahre später erwarb der ehemalige Münsinger Nudelfabrikant Franz Tress die einstige Soldatensiedlung, die er in den nächsten Jahren „zu einer zivilen, nachhaltigen Wohlfühlwelt“ umgestaltet.
Wer das weitläufige Gelände auf eigene Faust erkunden möchte, ist mit dieser übersichtlichen Gebäude- und Straßenkarte bestens gewappnet, sich nicht zu verlaufen. Es handelt sich dabei um keine topografische, sondern um eine aufgepeppte dreidimensionale Grafik. Sie weist den Besuchern über farbige Zahlen den Weg zu den thematisch zusammengestellten Sehenswürdigkeiten.
Diese sind auf der Rückseite des Faltplans beschrieben und mit mehr als 30 historischen Fotos und Postkarten illustriert. Der Betrachter erfährt zum Beispiel alles Wissenswerte über die ehemalige Offiziersspeiseanstalt aus dem vorletzten Jahrhundert und die Königlich Württembergische Post aus dem Jahr 1907, in der sich heute ein Bistro und die Albgut-Verwaltung befinden.
Es wird erklärt und gezeigt, wo einst die Offiziere und die Mannschaften genächtigt und gegessen haben, wo verwundete Soldaten und verletzte Pferde der Kavallerie versorgt wurden und wo die Kapelle steht, die einst ein Geräteschuppen war. Der 110 Meter lange und 8,9 Meter hohe Kohlenhof ist ebenso beschrieben, wie der Fernmeldeturm Gonio, die ehemalige Kommandantenvilla, die einem Schloss gleicht, sowie das im 20. Jahrhundert weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannte Hardt-Hotel, in dem hohe Militärs und prominente Zeitgenossen nächtigten. Die Karte erinnert nicht nur an die Vergangenheit, sie zeigt auch auf, wie heute die einzelnen Gebäude, die zum Teil unter Denkmalschutz stehen, genutzt werden. So zum Beispiel als gläserne Manufaktur, als Kunsthaus, als Veranstaltungslocation, als Ausstellungshalle sowie als Museum.
Der Faltplan„Gebäude- und Wanderkarte über das Albgut, ehemals Altes Lager“ mit 31 Fotos und Abbildungen, 60 x 50 Zentimeter (ISBN 978-3-941453-36-4), ist erschienen im Wiedemann Verlag Münsingen. Sie kann hier für 6,90 Euro plus 1,90 Euro Versand bestellt. Wer gleichzeitig die militärhistorische Wanderkarte über den Truppenübungsplatz ordert (siehe „Wanderkarte Schießplatz“), bezahlt nur einmal die Versandkosten. Beide Wanderkarten sind auch in Auingen im Albgut im BT 21 (AusmLändle) und im Biosphärenzentrum Schwäbische Alb zu bekommen, außerdem in Münsingen bei der Tourist Information.